Geschäftsberichte sind viel mehr als reine Finanzkommunikation. Sie leisten auch einen wesentlichen Beitrag zum Image eines Unternehmens. Für beide Dimensionen gilt: Eine Übersetzung muss den höchsten Ansprüchen gerecht werden.
Sie kosten Zeit, sie kosten Geld, und sie verlangen nach Kreativität: Ein guter Geschäftsbericht ist der vielbeachtete Ausweis eines Unternehmens. Für die qualitativ hochwertige und professionelle Übersetzung dieses entscheidenden Dokuments kommen daher nur die besten Sprachdienstleister in Frage. Wie man die identifiziert? Hier sind zehn Fragen, die Sie Ihrer Übersetzungsagentur stellen sollten, bevor Sie den Auftrag erteilen:
1. Beschäftigen Sie spezialisierte Fachübersetzer:innen?
Finanzkommunikation verwendet eine sehr spezifische Terminologie. Und zwar in jeder Sprache. Begriffe fachlich unklar zu übersetzen, kann zu Missverständnissen führen – und die sind potenziell hoch gefährlich. Geschäftsberichte sind rechtlich verbindliche Texte, sie müssen die Stakeholder absolut und eindeutig über die finanzielle Lage und die strategische Ausrichtung des Unternehmens informieren. Eine fehlerfreie Übersetzung im Bereich Finanzen muss daher unbedingt durch Profis erfolgen, die nicht nur die Zielsprache selbst, sondern auch die Sprache der Finanzwelt beherrschen.
2. Sind Ihre Übersetzer:innen muttersprachlich?
Apropos beherrschen: Tatsächlich ist es bekanntlich unmöglich, eine Sprache wirklich perfekt zu beherrschen. Doch am nächsten kommen diesem Ziel Muttersprachler:innen. Vor allem bei Übersetzungen ins Englische überschätzen hier viele Menschen ihre eigenen Fähigkeiten. Die Kombination von Muttersprache und Übersetzungs-Ausbildung wird in jedem Fall zu den besten Ergebnissen führen.
3. Haben Sie Referenzen für die Übersetzung von Geschäftsberichten?
Es gibt exzellente Übersetzungsbüros. Und solche, die noch daran arbeiten. Sie alle geben auf ihren Websites Referenzen an – und es lohnt sich, ihnen Beachtung zu schenken. Wenn es um ein so wichtiges Dokument wie den jährlichen Geschäftsbericht geht, bietet es sich auch an, sich bei den Referenzkunden nach der Qualität der Zusammenarbeit zu erkundigen.
4. Arbeiten Sie bei Finanzübersetzungen mit Term-Datenbanken?
Gute Dienstleister bieten ihren Kunden an, eine gemeinsame Terminologie-Datenbank zu erstellen beziehungsweise eine bereits existierende in ihre eigene kundenspezifische Datenbank zu integrieren. Damit ist gesichert, dass bestimmte Begriffe, auf die man sich gemeinsam geeinigt hat, immer gleich übersetzt werden. Das betrifft nicht nur die Fachterminologie der Finanzberichte selbst, sondern vor allem auch das erzählerische Umfeld, das Storytelling: Die Terminologie-Datenbank stellt sicher, dass die Corporate Language eingehalten wird und damit auch das Unternehmens- oder Markenimage konsistent bleibt.
5. Nutzen Sie bei der Übersetzung ein Translation Memory?
Ein Translation Memory ist eine Übersetzungsdatenbank, die beim Übersetzen jeden Schritt trackt. Wenn sich einzelne Begriffe oder Textpassagen wiederholen, macht das System dem Übersetzer oder der Übersetzerin sofort den entsprechenden Vorschlag. Das sorgt dafür, dass die fertige Version aus einem Guss ist und wichtige Formulierungen nicht variieren.
6. Übersetzen Sie mit Lokalisierung?
Lokalisierung ist ein Schritt, der über die reine Übersetzung aus der Ausgangssprache hinausgeht. Sie bezeichnet die Anpassung des Texts an die kulturellen Normen und Usancen im Zielmarkt. Lokalisierung beginnt bei naheliegenden Aspekten wie Datums- und Zeitangaben, Währungen oder den üblichen physikalischen Einheiten. Professionelle Übersetzerinnen beachten aber auch, ob einzelne Textstellen möglicherweise unverständlich sind, weil der kulturelle Kontext fehlt. Lokalisierung sorgt also dafür, dass der Text auch in der Übersetzung überzeugend „funktioniert“.
7. Beherrschen Sie professionelle Transcreation?
Einen bedeutenden Schritt weiter geht die Transcreation. Sie kümmert sich im Zusammenhang mit der Übersetzung darum, dass Texte in der Zielsprache nicht nur verstanden werden, sondern auch die gewünschten Emotionen auslösen. Die Basis der Transcreation ist neben der exzellenten Beherrschung der Sprache ein tiefes Verständnis der jeweiligen Kultur. Was gilt dort als schön, als ehrenhaft, als angenehm? Was kann beleidigend wirken oder abschreckend? Transcreator:innen stehen also immer wieder vor der Aufgabe, Textstellen komplett neu zu formulieren. Transcreation ist auch bei der Übersetzung eines Geschäftsberichts die Königsklasse.
8. Beachten Sie im Geschäftsbericht auch die Bildsprache?
Die optische Aufmachung und die Bildsprache sind wesentliche Elemente des Geschäftsberichts. Sie ermöglichen dem Unternehmen, buchstäblich auf einen Blick Emotionen und Assoziationen auszulösen und zu steuern. Professionelle Übersetzungsdienstleister haben auch diese Dimension im Blick: Passt die Optik des Berichts zur Kultur des Ziellandes, oder muss auch hier die Transcreation greifen? Übersetzer:innen sind keine Art Directors – doch sie können wertvolle Hinweise geben, an welchen Stellen Eingriffe ratsam sind.
9. Kann ich auch Post Editing beauftragen?
Bei einem so heiklen Thema wie der Finanzkommunikation ist rein maschinelle Übersetzung im Grunde undenkbar. Beim „Story-Teil“ im mehrsprachigen Geschäftsbericht bietet sich allerdings vor allem für kleinere Unternehmen eine Kombination aus Machine Translation und humanem Post-Editing (MTPE) an. Hier erledigt eine KI-gestützte Software effizient die grundlegende Übersetzung des Ausgangstexts. Im zweiten Schritt verifizieren die Profi-Übersetzer:innen die Inhalte und sorgen für eine sprachlich optimale Qualität der Übersetzung. Dazu gehört nicht zuletzt die Anpassung an die spezifische Tonalität des Unternehmens mit Hilfe eines Translation Memory und kundenspezifischen Term-Datenbanken. Computerunterstützte Übersetzung im Sinne von MTPE ist günstiger als reine Humanübersetzung, erzielt aber ebenfalls gute Ergebnisse.
10. Stimmt die Chemie mit der Agentur?
Last but not least: Sie können den am höchsten gelobten Dienstleister wählen – wenn die Chemie nicht stimmt, werden auch die Ergebnisse nicht passen. Hören Sie also unbedingt so früh wie möglich auf Ihren Bauch!