Ein Auto, dessen Name gar nicht geht und eine Limonade, die ein bisschen nach einem obszönen Plan klingt: Die Übersetzung von Markennamen ist eine hohe Kunst für Marketing-Übersetzungen, hält aber viele Fallstricke bereit und auch große Konzerne sind nicht davor gefeit, über sie zu stolpern. Ein Best of der missverständlichen Markennamen – und wie manche Konzerne das Problem mit der Übersetzung dann doch elegant gelöst haben.
1. Ein Waschmittel namens Petersilie
Den Persil-Mann kennen vermutlich noch einige unserer Leser:innen. Elf Jahre lang, von 1975 bis 1986 erzählte Jan-Gert Hagemeyer den Zuschauer:innen immer kurz vor der Tagesschau saubere Storys über das Waschmittel Persil. Doch Jan-Gert Hagemeyers Sach- und Waschgeschichten gibt es nur für den deutschsprachigen Markt. In anderen Ländern und insbesondere in Frankreich nämlich würde der Markenname „Persil“ nämlich darauf hindeuten, dass man das Produkt im Supermarkt beim Gemüse finden könnte und nicht bei den Waschmitteln. Das französische Wort „Persil“ heißt nämlich übersetzt Petersilie. Und ein Waschmittel, das nach etwas benannt ist, das tendenziell Flecken macht, wäre wohl kein so großer Renner. Deshalb wird Persil in französischen Supermärkten unter dem Namen „Le Chat“, also „Die Katze“ angeboten.
2. Auto neu und kaputt
Über die Verlässlichkeit der Autos von Lada wollen wir hier ohnehin keine Spekulationen anstellen und wir wissen auch nicht, wie gut sich die Autos in Spanien verkauft haben. Vermutlich aber dürfte der Name des Modells „Nova“ unter Spanier:innen Zweifel an der Zuverlässigkeit des Wagens ausgelöst haben. Das spanische „No va“ bedeutet nämlich übersetzt einfach „Geht nicht“.
3. Zwei Autos, ein Problem
Über Männer mit großen Autos behauptet man ja so manches. In Brasilien dürfte der in den 70er Jahren hergestellte Ford Pinto diese Unterstellungen nicht wirklich ausgeräumt haben, genau wie in Spanien der Mitsubishi Pajero. Letzterer heißt in spanischsprachigen Ländern nun – viel besser – „Montero“. Doch sehen Sie bitte selbst im Web nach, was die Namen übersetzt in der jeweiligen Landessprache bedeuten.
4. Finish für Fiat
Finnisch ist nicht unbedingt eine Weltsprache, aber das reiche Land mit seinen rund 5,5 Millionen Einwohner:innen trotzdem ein wichtiger Markt. Ein Kleinwagen aus dem Hause Fiat dürfte dort aber eher selten zum Straßenbild gehören. „Uuno“ heißt im Finnischen umgangssprachlich Trottel. Und damit will man vielleicht, so gut das Auto auch sein mag, nicht herumfahren. Was das Beispiel übrigens zeigt: Auch die umgangssprachlichen Begriffe, die vielleicht so in keinem Wörterbuch stehen, müssen bei der Übersetzung einkalkuliert werden.
5. Elektrisierende Übersetzung von Markennamen
Es ist ein großartiges, innovatives, nobles Auto. Eines mit Elektroantrieb und jedem erdenklichen Luxus. Eines, das man gern besitzen würde. Der Audi E-Tron. In Frankreich allerdings könnte der Markenname für Assoziationen sorgen, die dem Auto definitiv nicht gerecht werden. Lassen Sie sich einmal „étron“ übersetzen.
6. Pferdestärke
Westliche Markennamen sind im Chinesischen oft sehr schwer auszusprechen. Also versuchen viele westliche Konzerne, die mit ihren Produkten in China Fuß fassen wollen, chinesische Entsprechungen für die Namen zu finden. BMW, also „Bayerische Motorenwerke“, würde in der wörtlichen Übersetzung – und nicht sehr eingängig – „Bafaliyafadongjichan“ heißen. Doch das bayerische Unternehmen hat Glück. Denn die rein phonetische Übersetzung wird verkürzt auf „Baoma“ und das wiederum bedeutet – wie wahr – „kostbares Pferd.“
7. Libido-Lehre
7Up, die Sprite-Alternative aus dem Pepsi-Konzern, ist auch in China beliebt. Vermutlich, weil das Getränk gut schmeckt. Vielleicht auch, weil es durchaus verheißungsvoll klingt. Im Chinesischen bedeutet „7 Up“ nämlich, mit jemandem sieben Mal ins Bett zu gehen. Mittlerweile hat man das geändert – auf einen Namen, der übersetzt einfach nur „sieben Freuden“ heißt. Aber das kann ja durchaus aufs Gleiche hinauslaufen.