Die indonesische Sprache, „Bahasa Indonesia“, ist die Amtssprache des Inselstaats Indonesien und wird dort von rund 162 Millionen Menschen gesprochen. Sie ist eine Form der malaiischen Sprache, „Bahasa Melayu“, die Amtssprache in Malaysia, Singapur und Brunei ist und auf der Malaiischen Halbinsel von rund 12 Millionen Menschen gesprochen wird. Beide Sprachen unterscheiden sich kaum voneinander, auch wenn sie heute als Einzelsprachen gelten. Sie weisen sowohl arabische, indische (Sanskrit) und europäische, hier insbesondere niederländische Einflüsse auf. Das Indonesische und Malaiische sind leicht erlernbare Sprachen, die sich stark von anderen asiatischen Sprachen unterscheiden. Es sind keine Tonsprachen, die Aussprache ist einfach geregelt, geschrieben wird in lateinischer Buchstabenschrift. In der Grammatik gibt es weder Fälle noch komplizierte Zeitformen. Substantive, Personalpronomen und Verben werden nicht gebeugt.
Allein in Indonesien leben über 300 verschiedene Völker überwiegend malaiischer, aber auch melanesischer und polynesischer Herkunft; es gibt auch eine chinesische Minderheit, die überwiegend auf Java lebt. Entsprechend vielfältig sind die auf dem Malaiischen Archipel gesprochenen Sprachen, die zum Teil große Unterschiede aufweisen.
Die Bezeichnung „Indonesische Sprachen“ wird heute nicht mehr verwendet. Die gemeinten Sprachen werden mittlerweile – außer den Mundarten Ostindonesiens und Taiwans – als westmalaiopolynesische Sprachen bezeichnet, zu denen das Malagasy, die Bahasa Indonesia, die malaiische und javanische Sprache, Sundanesisch, Maduresisch, Balinesisch, Cham und Tagalog gehören, außerdem das Palau auf den Palauinseln und Chamorro auf den Marianen. Die malaiopolynesichen Sprachen wiederum gehören zur austronesischen Sprachfamilie, die von Madagaskar über den Malaiischen Archipel und Neuguinea bis zur Osterinsel und von Formosa (Taiwan) bis Neuseeland reicht und weit über 700 Sprachen umfasst.