Die koreanische Sprache wird in Nord- und Südkorea von rund 70 Millionen, in China, Japan und den USA von weiteren acht Millionen Menschen gesprochen. Koreanisch ist Amtssprache in Nord- und Südkorea sowie in Yanbian, einem autonomen Bezirk Chinas. Die linguistische Einordnung ist nicht ganz geklärt, die Forschung tendiert dazu, die koreanische Sprache zu den altaischen Sprachen zu zählen. Sie steht der japanischen Sprache grammatikalisch und in der Betonung sehr nahe, eine Verwandtschaft ist jedoch sehr umstritten.
Koreanisch ist eine agglutinierende Sprache, in der Wortbeziehungen durch angehängte Silben (Suffixe) ausgedrückt werden. In der Grammatik fehlen Genus, Numerus und Artikel, es gibt keine Beugung der Fälle, was dem Koreanischen einen isolierenden Charakter verleiht. Als Besonderheit hat es mit dem Japanischen den sogenannten „Soziativ“ gemeinsam, der Geschlechts-, Rang- und Standesunterschiede anzeigt, und eine Vielzahl von Wörtern, die Höflichkeit und Ehrerbietung bezeugen. Es gibt zehn Vokale und 19 Konsonanten, Silben werden offen und geschlossen gesprochen. Der Wortschatz ist reich an chinesischen Entlehnungen, in neuerer Zeit werden auch englische Lehnwörter übernommen.
Seit dem 15. Jahrhundert gibt es eine eigene koreanische Schrift, jedoch wurde bis in das 19. Jahrhundert die chinesische Schriftsprache weiter gepflegt. Heute wird Koreanisch sowohl mit dem koreanischen Alphabet als auch mit chinesischen Schriftzeichen geschrieben; außerdem gibt es eine offizielle lateinische Umschrift.